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Turnschuhe und Bilder - Ware und Kultur? | 8 comments
[new] Der Künstler als Manager? (Avg. Score: none / Raters: 0) (#1)
by TreborScholz on Tue May 13th, 2003 at 01:45:03 PM EURODISCORDIA TIME
(User Info) http://molodiez.org

Lieber Schrat,
Klar, der Kontext des Kunstbetriebs bringt immer den Warenaspekt mit sich. Und selbst im Internet nimmt sich das nicht mehr viel, wenn Museen dem Künstler für Links zu dessen Arbeit bezahlen oder vier Passworte zu einer Seite den Zahlenden ins Ohr geflüstert werden. Das Warenspektakel läuft auch in den neuen Medien sehr ähnlich zu dem Vom Haken in der Galerie zum Haken überm Sofa der Sammlerin. Nur das das Kunstobjekt jetzt durch aufwendige Netzwerkprozesse fabriziert wird. Das jedenfalls ist eine Rubrik der Net Dot Art Kunst.

Ich sehe kein Problem, wenn Künstler sich von ihrer Arbeit finanzieren können. Das Thema ist in den USA ja eher nebensächlich da nur 2% der Künstler vom Verkauf ihrer Arbeiten leben können. Die Bedrohung des radikalen Ausverkaufs (Sellout) ist also eher gering. Und Marktwert übersetzt sich natürlich nicht direkt in die Kategorie "künstlerisch wertvoll". Da gibt es endlose Beispiele; Nancy Spero and das Künstlerduo Jodi fallen mir spontan ein. Trotz deftigem kulturellen Kapital können sie von ihrer Arbeit nicht leben.
In den USA ist es insbesondere Künstlern, die mit politischer Absicht arbeiten, durch ihre Universitätslehre möglich, ihre kritische kulturelle Praxis zu entwickeln. Für mich ist die Kommunikation, der Diskurs, und die Konsequenz, der
Er-Folg, den eine Arbeit herstellt von größerer Bedeutung als dessen Warenaspekt. Die Frage hier ist doch auch, welchen Diskurs Du mobilisieren willst... In diesem Zusammenhang ist meine Frage an Dich, was Du zeigen willst, wenn Du eine Firma als Kunstprojekt betreibst? Sehr kritisch setzt sich Brian Holmes in seinenText The Flexible Personality mit dem Thema des Künstler's-als-Manager-Modells auseinander. Das Künstler heute auch zu einem bestimmten Maße Einblick in Managementprozesse benötigen liegt auf der Hand. Natürlich können Künstler (Gruppen) von Businessmodellen wie dem Start Up Dot Gone lernen. In dem Zusammenhang finde ich es schon bewunderswert, daß Du Dir kanonische Ökonomieliteratur reinziehst. Künstler sollten schon schauen wie die Ökonomie funktioniert, zum Beispiel um selbsttragende unabhängige Firmen zu gründen, die eine kritische Agenda haben (zB. Digitale Stadt im Anfangsstadium, und The Thing, NYC). Das macht aber den Manager in keiner Weise zu einem priviligierten kulturellen Modell.

Was hat es mit Deinem Turnschuh/ Richter-vergleich auf sich? Das ist ja schon eine provokative These aber der Kontext in dem der Schuh und das Ölbild funtionieren sind doch völlig verschieden. Besucher eines Museums kommen mit dem Rucksack voller kunstgechichtlicher Erwartungen. Gerhard Richter ruft bei mir keine sauer-bitteren Fabrikerinnerungen wach. Die Turnschuhmarke, die Du erwähnst schafft das ohne Probleme.


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Turnschuhe und Bilder - Ware und Kultur? | 8 comments
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